1Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
2Der wollte keine Knechte,
3Drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
4Dem Mann in seine Rechte,
5Drum gab er ihm den kühnen Mut,
6Den Zorn der freien Rede,
7Daß er bestände bis aufs Blut,
8Bis in den Tod die Fehde.
9So wollen wir, was Gott gewollt,
10Mit rechter Treue halten
11Und nimmer im Tyrannensold
12Die Menschenschädel spalten,
13Doch wer für Tand und Schande ficht,
14Den hauen wir zu Scherben,
15Der soll im deutschen Lande nicht
16Mit deutschen Männern erben.
17O Deutschland, heil'ges Vaterland!
18O deutsche Lieb' und Treue!
19Du hohes Land! Du schönes Land!
20Dir schwören wir aufs neue:
21Dem Buben und dem Knecht die Acht!
22Der füttre Krähn und Raben!
23So ziehn wir aus zur Hermannsschlacht
24Und wollen Rache haben.
25Laßt brausen, was nur brausen kann,
26In hellen, lichten Flammen!
27Ihr Deutschen alle Mann für Mann
28Fürs Vaterland zusammen!
29Und hebt die Herzen himmelan!
30Und himmelan die Hände!
31Und rufet alle Mann für Mann:
32Die Knechtschaft hat ein Ende!
33Laßt klingen, was nur klingen kann,
34Die Trommeln und die Flöten!
35Wir wollen heute Mann für Mann
36Mit Blut das Eisen röten,
37Mit Henkerblut, Franzosenblut –
38O süßer Tag der Rache!
39Das klinget allen Deutschen gut,
40Das ist die große Sache.
41Laßt wehen, was nur wehen kann,
42Standarten wehn und Fahnen!
43Wir wollen heut uns Mann für Mann
44Zum Heldentode mahnen:
45Auf! Fliege, stolzes Siegspanier
46Voran dem kühnen Reihen!
47Wir siegen oder sterben hier
48Den süßen Tod der Freien.