Joseph von Eichendorff: Trauriger Winter (1808)

1Nun ziehen Nebel, falbe Blätter fallen,
2Öd alle Stellen, die uns oft entzücket!
3Und noch einmal tief' Rührung uns beglücket,
4Wie aus der Flucht die Abschiedslieder schallen.

5Wohl manchem blüht aus solchem Tod Gefallen:
6Daß er nun eng ans blühnde Herz gedrücket,
7Von roten Lippen holdre Sträuße pflücket
8Als Lenz je beut mit Wäldern, Wiesen allen.

9Mir sagte niemals ihrer Augen Bläue:
10»ruh auch aus! Willst du ewig sinnen?«
11Und einsam sah ich so den Sommer fahren.

12So will ich tief des Lenzes Blüte wahren,
13Und mit Erinnern zaubrisch mich umspinnen,
14Bis ich nach langem Traum erwach im Maie.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Joseph von Eichendorff (1788-1857)

* 03/10/1788 in Ratibor, Oberschlesien, † 11/26/1857 in Neisse, Oberschlesien

männlich, geb. Eichendorff

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik

(Aus: Wikidata.org)

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