Joseph von Eichendorff: Schneeglöckchen (1839)

1's war doch wie ein leises Singen
2In dem Garten heute nacht,
3Wie wenn laue Lüfte gingen:
4»süße Glöcklein, nun erwacht,
5Denn die warme Zeit wir bringen,
6Eh's noch jemand hat gedacht.« –
7's war kein Singen, 's war ein Küssen,
8Rührt' die stillen Glöcklein sacht,
9Daß sie alle tönen müssen
10Von der künft'gen bunten Pracht.
11Ach, sie konnten's nicht erwarten,
12Aber weiß vom letzten Schnee
13War noch immer Feld und Garten,
14Und sie sanken um vor Weh.
15So schon manche Dichter streckten
16Sangesmüde sich hinab,
17Und der Frühling, den sie weckten,
18Rauschet über ihrem Grab.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Joseph von Eichendorff (1788-1857)

* 03/10/1788 in Ratibor, Oberschlesien, † 11/26/1857 in Neisse, Oberschlesien

männlich, geb. Eichendorff

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik

(Aus: Wikidata.org)

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