Joseph von Eichendorff: Abschied (1839)

1Laß, Leben, nicht so wild die Locken wehen
2Es will so rascher Ritt mir nicht mehr glücken,
3Hoch überm Land von diamantnen Brücken:
4Mir schwindelt, in den Glanz hinabzusehen.

5»vom Rosse spielend meine Blicke gehen
6Nach jüngern Augen, die mein Herz berücken,
7Horch, wie der Frühling aufjauchzt vor Entzücken,
8Kannst du nicht mit hinab, laß ich dich stehen.«

9Kaum noch herzinnig mein, wendst du dich wieder,
10Ist das der Lohn für deine treusten Söhne?
11Dein trunkner Blick, fast möcht er mich erschrecken.

12»wer sagt' dir, daß ich treu, weil ich so schöne?
13Leb wohl, und streckst du müde einst die Glieder,
14Will ich mit Blumen dir den Rasen decken.«

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Joseph von Eichendorff (1788-1857)

* 03/10/1788 in Ratibor, Oberschlesien, † 11/26/1857 in Neisse, Oberschlesien

männlich, geb. Eichendorff

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik

(Aus: Wikidata.org)

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