Christian Morgenstern: Berlin (1892)

1Ich liebe dich bei Nebel und bei Nacht,
2wenn deine Linien ineinander schwimmen, –
3zumal bei Nacht, wenn deine Fenster glimmen
4und Menschheit dein Gestein lebendig macht.

5Was wüst am Tag, wird rätselvoll im Dunkel;
6wie Seelenburgen stehn sie mystisch da,
7die Häuserreihn, mit ihrem Lichtgefunkel;
8und Einheit ahnt, wer sonst nur Vielheit sah.

9Der letzte Glanz erlischt in blinden Scheiben;
10in seine Schachteln liegt ein Spiel geräumt;
11gebändigt ruht ein ungestümes Treiben,
12und heilig wird, was so voll Schicksal träumt.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

    Rezitation von
    Fritz Stavenhagen

    --:--
    --:--
  • Äußere Form

  • Sprachlich-inhaltliche Analyse

Author

Christian Morgenstern (1871-1914)

* 05/06/1871 in München, † 03/31/1914 in Meran

männlich, geb. Morgenstern

natürliche Todesursache - Tuberkulose

deutscher Dichter und Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht