Adelbert von Chamisso: Lebewohl (1809)

1Wer sollte fragen: wie's geschah?
2Es geht auch andern eben so.
3Ich freute mich, als ich dich sah,
4Du warst, als du mich sahst, auch froh.

5Der erste Gruß, den ich dir bot,
6Macht' uns auf einmal beide reich;
7Du wurdest, als ich kam, so rot,
8Du wurdest, als ich ging, so bleich.

9Nun kam ich auch Tag aus, Tag ein,
10Es ging uns beiden durch den Sinn;
11Bei Regen und bei Sonnenschein
12Schwand bald der Sommer uns dahin.

13Wir haben uns die Hand gedrückt,
14Um nichts gelacht, um nichts geweint,
15Gequält einander und beglückt,
16Und haben's redlich auch gemeint.

17Da kam der Herbst, der Winter gar,
18Die Schwalbe zog, nach altem Brauch,
19Und: lieben? – lieben immerdar? –
20Es wurde kalt, es fror uns auch.

21Ich werde gehn ins fremde Land,
22Du sagst mir höflich: Lebe wohl!
23Ich küsse höflich dir die Hand,
24Und nun ist alles, wie es soll.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

    Rezitation von
    Fritz Stavenhagen

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Author

Adelbert von Chamisso (1781-1838)

* 01/30/1781 in Châlons-en-Champagne, † 08/21/1838 in Berlin

männlich, geb. Chamisso

- Bronchialkarzinom

deutscher Naturforscher und Dichter (1781–1838)

(Aus: Wikidata.org)

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