Rainer Maria Rilke: Der Panther (1900)

1Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
2so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
3Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
4und hinter tausend Stäben keine Welt.

5Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
6der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
7ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
8in der betäubt ein großer Wille steht.

9Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
10sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
11geht durch der Glieder angespannte Stille –
12und hört im Herzen auf zu sein.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Author

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

* 12/04/1875 in Prag, † 12/29/1926 in Montreux

männlich, geb. Rilke

natürliche Todesursache - Leukämie

österreichischer Lyriker, Erzähler, Übersetzer und Romancier (1875–1926)

(Aus: Wikidata.org)

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