Johann Wolfgang Goethe: Neue Liebe, neues Leben (1774)

1Herz, mein Herz, was soll das geben?
2Was bedränget dich so sehr?
3Welch ein fremdes, neues Leben!
4Ich erkenne dich nicht mehr.
5Weg ist alles, was du liebtest,
6Weg, warum du dich betrübtest,
7Weg dein Fleiß und deine Ruh –
8Ach, wie kamst du nur dazu!

9Fesselt dich die Jugendblüte,
10Diese liebliche Gestalt,
11Dieser Blick voll Treu und Güte
12Mit unendlicher Gewalt?
13Will ich rasch mich ihr entziehen,
14Mich ermannen, ihr entfliehen,
15Führet mich im Augenblick,
16Ach, mein Weg zu ihr zurück.

17Und an diesem Zauberfädchen,
18Das sich nicht zerreißen läßt,
19Hält das liebe lose Mädchen
20Mich so wider Willen fest;
21Muß in ihrem Zauberkreise
22Leben nun auf ihre Weise.
23Die Verändrung, ach, wie groß!
24Liebe! Liebe! laß mich los!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

    Rezitation von
    Fritz Stavenhagen

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Author

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

* 08/28/1749 in Frankfurt am Main, † 03/22/1832 in Weimar

männlich, geb. Goethe

natürliche Todesursache - Herzinfarkt

deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker (1749–1832)

(Aus: Wikidata.org)

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