Andreas Gryphius: Vanitas; Vanitatum; et Omnia Vanitas (1640)

1Ich seh' wohin ich seh/ nur Eitelkeit auff Erden/
2Was dieser heute bawt/ reist jener morgen ein/
3Wo jtzt die Städte stehn so herrlich/ hoch vnd fein/
4Da wird in kurtzem gehn ein Hirt mit seinen Herden:
5Was jtzt so prächtig blüht/ wird bald zutretten werden:
6Der jtzt so pocht vnd trotzt/ läst vbrig Asch vnd Bein/
7Nichts ist/ daß auff der Welt könt vnvergänglich seyn/
8Jtzt scheint des Glückes Sonn/ bald donnerts mit beschwerden.
9Der Thaten Herrligkeit muß wie ein Traum vergehn:
10Solt denn die Wasserblaß/ der leichte Mensch bestehn
11Ach! was ist alles diß/ was wir vor köstlich achten!
12Alß schlechte Nichtigkeit? als hew/ staub/ asch vnnd wind?
13Als eine Wiesenblum/ die man nicht widerfind.
14Noch wil/ was ewig ist/ kein einig Mensch betrachten!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Andreas Gryphius (1616-1664)

* 10/02/1616 in Głogów, † 07/16/1664 in Głogów

männlich, geb. Gryphius

natürliche Todesursache - Schlaganfall

Dichter des Barock

(Aus: Wikidata.org)

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