1Am Rhein, da wächst ein süffiger Wein –
2der darf aber nicht nach England hinein –
3Buy British!
4In Wien gibt es herrliche Torten und Kuchen,
5die haben in Schweden nichts zu suchen –
6Köp svenska varor!
7In Italien verfaulen die Apfelsinen –
8laßt die deutsche Landwirtschaft verdienen!
9Deutsche, kauft deutsche Zitronen!
10Und auf jedem Quadratkilometer Raum
11träumt einer seinen völkischen Traum,
12Und leise flüstert der Wind durch die Bäume . . .
13Räume sind Schäume.
14Da liegt Europa. Wie sieht es aus?
15Wie ein bunt angestrichnes Irrenhaus.
16Die Nationen schuften auf Rekord:
17Export! Export!
18Die andern! Die andern sollen kaufen!
19Die andern sollen die Weine saufen!
20Die andern sollen die Schiffe heuern!
21Die andern sollen die Kohlen verfeuern!
22Wir?
23Zollhaus, Grenzpfahl und Einfuhrschein:
24wir lassen nicht das geringste herein.
25Wir nicht. Wir haben ein Ideal:
26Wir hungern. Aber streng national.
27Fahnen und Hymnen an allen Ecken.
28Europa? Europa soll doch verrecken!
29Und wenn alles der Pleite entgegentreibt:
30daß nur die Nation erhalten bleibt!
31Menschen braucht es nicht mehr zu geben.
32England! Polen! Italien muß leben!
33Der Staat frißt uns auf. Ein Gespenst. Ein Begriff.
34Der Staat, das ist ein Ding mitm Pfiff.
35Das Ding ragt auf bis zu den Sternen –
36von dem kann noch die Kirche was lernen.
37Jeder soll kaufen. Niemand kann kaufen.
38Es rauchen die völkischen Scheiterhaufen.
39Es lodern die völkischen Opferfeuer:
40Der Sinn des Lebens ist die Steuer!
41Der Himmel sei unser Konkursverwalter!
42Die Neuzeit tanzt als Mittelalter.