1Wenn du zur Arbeit gehst
2am frühen Morgen,
3wenn du am Bahnhof stehst
4mit deinen Sorgen:
5da zeigt die Stadt
6dir asphaltglatt
7im Menschentrichter
8Millionen Gesichter:
9Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
10die Braue, Pupillen, die Lider –
11Was war das? vielleicht dein Lebensglück . . .
12vorbei, verweht, nie wieder.
13Du gehst dein Leben lang
14auf tausend Straßen;
15du siehst auf deinem Gang,
16die dich vergaßen.
17Ein Auge winkt,
18die Seele klingt;
19du hasts gefunden,
20nur für Sekunden . . .
21Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
22die Braue, Pupillen, die Lider;
23Was war das? kein Mensch dreht die Zeit zurück . . .
24Vorbei, verweht, nie wieder.
25Du mußt auf deinem Gang
26durch Städte wandern;
27siehst einen Pulsschlag lang
28den fremden Andern.
29Es kann ein Feind sein,
30es kann ein Freund sein,
31es kann im Kampfe dein
32Genosse sein.
33Es sieht hinüber
34und zieht vorüber . . .
35Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
36die Braue, Pupillen, die Lider.
37Was war das?
38Von der großen Menschheit ein Stück!
39Vorbei, verweht, nie wieder.