1Dies ist ein Sonntag vormittag;
2wir lehnen so zum Spaße
3leicht ermüdet zum Fenster hinaus
4und sehen auf die Straße.
5Die Sonne scheint. Das Leben rinnt.
6Ein kleiner Hund, ein dickes Kind . . .
7Wir haben uns gefunden
8für Tage, Wochen, Monate
9und für Stunden – für Stunden.
10Ich, der Mann, denke mir nichts.
11Heut kann ich zu Hause bleiben,
12heute geh ich nicht ins Büro –
13 . . . an die Steuer muß ich noch schreiben . . . .
14Wieviel Uhr? Ich weiß nicht genau.
15Sie ist zu mir wie eine Frau,
16ich fühl mich ihr verbunden
17für Tage, Wochen, Monate
18und für Stunden – für Stunden.
19Ich, die Frau, bin gern bei ihm.
20Von Heiraten wird nicht gesprochen.
21Aber eines Tages will ich ihn mir
22ganz und gar unterjochen.
23Die Dicke, daneben auf ihrem Balkon,
24gibt ihrem Kinde einen Bonbon
25und spielt mit ihren Hunden . . .
26So soll mein Leben auch einmal sein –
27und nicht nur für Stunden – für Stunden.
28Von Kopf zu Kopf umfließt uns ein Strom;
29noch sind wir ein Abenteuer.
30Eines Tages trennen wir uns,
31eine andere kommt . . . ein neuer . . .
32Oder wir bleiben für immer zusammen;
33dann erlöschen die großen Flammen,
34Gewohnheit wird, was Liebe war.
35Und nur in seltenen Sekunden
36blitzt Erinnerung auf an ein schönes Jahr,
37und an Stunden – an glückliche Stunden.