Gottfried Keller: Abendlied (1879)

1Augen, meine lieben Fensterlein,
2Gebt mir schon so lange holden Schein,
3Lasset freundlich Bild um Bild herein:
4Einmal werdet ihr verdunkelt sein!

5Fallen einst die müden Lider zu,
6Löscht ihr aus, dann hat die Seele Ruh;
7Tastend streift sie ab die Wanderschuh',
8Legt sich auch in ihre finstre Truh.

9Noch zwei Fünklein sieht sie glimmend stehn,
10Wie zwei Sternlein innerlich zu sehn,
11Bis sie schwanken und dann auch vergehn,
12Wie von eines Falters Flügelwehn.

13Doch noch wandl' ich auf dem Abendfeld,
14Nur dem sinkenden Gestirn gesellt;
15Trinkt, o Augen, was die Wimper hält,
16Von dem goldnen Überfluß der Welt!

(In: Haider, Thomas. Deutsches Lyrik Korpus, 2022.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

    Rezitation von
    Fritz Stavenhagen

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Author

Gottfried Keller (1819-1890)

* 07/19/1819 in Zürich, † 07/15/1890 in Zürich

männlich, geb. Keller

Schweizer Schriftsteller, Dichter und Maler

(Aus: Wikidata.org)

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