Eduard Mörike: Auf einer Wanderung (1845)

1In ein freundliches Städtchen tret ich ein,
2In den Straßen liegt roter Abendschein.
3Aus einem offnen Fenster eben,
4Über den reichsten Blumenflor
5Hinweg, hört man Goldglockentöne schweben,
6Und
7Daß die Blüten beben,
8Daß die Lüfte leben,
9Daß in höherem Rot die Rosen leuchten vor.
10Lang hielt ich staunend, lustbeklommen.
11Wie ich hinaus vors Tor gekommen,
12Ich weiß es wahrlich selber nicht.
13Ach hier, wie liegt die Welt so licht!
14Der Himmel wogt in purpurnem Gewühle,
15Rückwärts die Stadt in goldnem Rauch;
16Wie rauscht der Erlenbach, wie rauscht im Grund die Mühle!
17Ich bin wie trunken, irrgeführt –
18O Muse, du hast mein Herz berührt
19Mit einem Liebeshauch!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Eduard Mörike (1804-1875)

* 09/08/1804 in Ludwigsburg, † 06/04/1875 in Stuttgart

männlich, geb. Mörike

deutscher Lyriker der Schwäbischen Schule, Erzähler und Übersetzer

(Aus: Wikidata.org)

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