Paul Fleming: 93. An Amorn (1624)

1Ach, Amor, fleuch geschwind und sags ihr eilend an.
2Es ist um mich geschehn, ich lieg' in letzten Zügen.
3Das Blut ist ausgedorrt, das heiße Mark versiegen,
4ich singe selbst mein Lied, ich Tode naher Schwan.

5Ach, eile, sag es ihr. Es ist um mich getan.
6Die Wichtigkeit der Pein ist über mich gestiegen:
7Das müde Herze klopft, ich kan nicht Odem kriegen.
8Es ist mir möglich nicht, daß ich mehr leben kan.

9Jedoch, verzeuch noch hier, bis mein gewisser Tod
10dich fertigt bald von hier. Diß kanst du hoch bewehren,
11Ich brenne lichter Loh und schwimm' in meinen Zehren.

12Erzähls ihr, was du siehst, von meiner Todesnot.
13Ich kan nicht totarm sein. Verschonen mich die Flammen,
14so schlägt diß Tränenmeer doch über mich zusammen.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Paul Fleming (1609-1640)

* 10/05/1609 in Hartenstein, † 04/02/1640 in Hamburg

männlich, geb. Fleming

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

deutscher Schriftsteller und Arzt

(Aus: Wikidata.org)

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