Paul Fleming: 25. An Amorn, wie er wolle von ihm abgebildet sein (1624)

1Lauf, Amor, suche bald dein Reißzeug zu der Hand,
2bild' Augen, welche stets mit blassen Tränen quellen,
3mal' Wangen, die der Tod heißt seine Mitgesellen,
4mach' einen bleichen Mund und truckner noch als Sand,

5ein Herze, welches steckt die lichte Loh' in Brand,
6die Hände lasse sich den Schmerzen gleiche stellen,
7die Füße matt und krank und die sich selbsten fällen,
8diß menschlich werde Nichts als die Gestalt erkannt.

9Diß nim und bring' es bald zu meiner
10von welcher Schönheit ich so ungestalt bin worden,
11ich weiß, sie kennt das Bild, so balde sie's erblickt.

12Und daß sie desto eh' zur Güte sich mag kehren,
13so zeichne straks hierbei und neben diesen Zären
14such meine Seufzer an, die ich nach ihr geschickt!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Paul Fleming (1609-1640)

* 10/05/1609 in Hartenstein, † 04/02/1640 in Hamburg

männlich, geb. Fleming

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

deutscher Schriftsteller und Arzt

(Aus: Wikidata.org)

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