1Es war im Herbst, im bunten Herbst,
2Wenn die rotgelben Blätter fallen,
3Da wurde John Graham vor Liebe krank,
4Vor Liebe zu Barbara Allen.
5Seine Läufer liefen hinab in die Stadt
6Und suchten, bis sie gefunden:
7»ach, unser Herr ist krank nach dir,
8Komm, Lady, und mach' ihn gesunden.«
9Die Lady schritt zum Schloß hinan,
10Schritt über die marmornen Stufen,
11Sie trat ans Bett, sie sah ihn an:
12»john Graham, du ließest mich rufen.«
13»ich ließ dich rufen, ich bin im Herbst,
14Und die rotgelben Blätter fallen –
15Hast du kein letztes Wort für mich?
16Ich sterbe, Barbara Allen.«
17»john Graham, ich hab' ein letztes Wort,
18Du warst mein all und eines;
19Du teiltest Pfänder und Bänder aus,
20Mir aber gönntest du keines.
21John Graham, und ob du mich lieben magst,
22Ich weiß, ich hatte dich lieber,
23Ich sah nach dir, du lachtest mich an
24Und gingest lachend vorüber.
25Wir haben gewechselt, ich und du,
26Die Sprossen der Liebesleiter,
27Du bist nun unten, du hast es gewollt,
28Ich aber bin oben und heiter.«
29Sie ging zurück. Eine Meil' oder zwei,
30Da hörte sie Glocken schallen;
31Sie sprach: »Die Glocken klingen für ihn,
32Für ihn und für – Barbara Allen.
33Liebe Mutter, mach ein Bett für mich,
34Unter Weiden und Eschen geborgen;
35John Graham ist heute gestorben um mich,
36Und ich sterbe um ihn morgen.«