Johann Joachim Ewald: Der Schäfer zu dem Bürger (1744)

1Du schläfst auf weichen Betten, ich schlaf auf weichem Klee,
2Du siehest dich im Spiegel, ich mich in stiller See;
3Du trittst auf Fußtapeten, ich tret' auf sanftes Graß;
4Dich tränken theure Weine, mich tränkt ein wohlfeil Naß;
5Du wohnst in bangen Mauren, ich wohn auf freyer Flur;
6Für dich mahlt Pesn' und Hempel, für mich mahlt die Natur;
7Du bist oft siech für Wollust, ich bleibe stets gesund;
8Dich schützt für Geld ein Schweizer, mich schützt mein treuer Hund;
9Du schlummerst ein bey Sayten, ich bey dem Wasserfall;
10Du hörst Castrat und Geiger, ich Lerch und Nachtigal;
11Dein Auge sieht oft finster, das meine bleibet hell;
12Dein Mädchen glänzt von Schminke, mein Mädchen glänzt vom Quell!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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