Georg Rodolf Weckherlin: Von ihren überschönen augen (1618)

1Ihr augen, die ihr mich mit einem blick und blitz
2scharf oder süß nach lust könt strafen und belohnen,
3o liebliches gestirn, stern, deren liecht und hitz
4kan, züchtigend den stolz, der züchtigen verschonen!
5Und ihr, der lieb werkzeug, kundschafter unsrer witz,
6augbrauen, ja vil mehr triumfbogen, nein kronen,
7darunder lieb und zucht in überschönem sitz
8in brauner klarheit schmuck erleuchtet leuchtend wohnen!
9Wer recht kan eure form, farb, wesen, würkung, kraft,
10der kan der engeln stand, schein, schönheit, thun und gehen,
11der kan der wahren lieb gewalt und eigenschaft,
12Der schönheit schönheit selbs, der seelen freud und flehen
13und der glückseligkeit und tugenden freindschaft
14in euch (der natur kunst besehend) wol verstehen.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Georg Rudolf Weckherlin (1584-1653)

* 09/15/1584 in Stuttgart, † 02/23/1653 in London

männlich

deutscher Lyriker

(Aus: Wikidata.org)

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