Franz Grillparzer: An den Mond (1804)

1Wandle, wandle, holder Schimmer!
2Wandle über Flur und Au,
3Gleitend, wie ein kühner Schwimmer,
4In des stillen Meeres Blau.

5Sanft im Silberglanze schwebest
6Du so still durchs Wolkenmeer,
7Und durch deinen Blick belebest
8Du die Gegend rings umher.

9Manchen drücket schwerer Kummer,
10Manchen lastet Qual und Pein;
11Doch du wiegst in sanften Schlummer
12Tröstend ihn, voll Mitleid, ein.

13Sanfter, als die heiße Sonne,
14Winkt dein Schimmer Ruh und Freud,
15Und erfüllt mit süßer Wonne,
16Tröstung und Vergessenheit.

17Hüllst in dichtbewachsnen Lauben
18Mit der sanften Fantasie
19Ganz den Dichter; machst ihn glauben,
20Seine Muse weiche nie.

21Und auch mich hast du begeistert,
22Der ich dir dies Liedchen sang,
23Meiner Seele dich bemeistert,
24Da mein Lied sich aufwärts schwang!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Franz Grillparzer (1791-1872)

* 01/15/1791 in Wien, † 01/21/1872 in Wien

männlich, geb. Grillparzer

österreichischer Dramatiker

(Aus: Wikidata.org)

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