Johann Christian Günther: Als er der Phillis einen Ring mit einem Totenkopf überreichte (1709)

1Erschrick nicht vor dem Liebeszeichen,
2Es träget unser künftig Bild,
3Vor dem nur die allein erbleichen,
4Bey welchen die Vernunft nichts gilt.
5Wie schickt sich aber Eiß und Flammen?
6Wie reimt sich Lieb und Tod zusammen?
7Es schickt und reimt sich gar zu schön,
8Denn beide sind von gleicher Stärcke
9Und spielen ihre Wunderwercke
10Mit allen, die auf Erden gehn.

11Ich gebe dir dies Pfand zur Lehre:
12Das Gold bedeutet feste Treu,
13Der Ring, daß uns die Zeit verehre,
14Die Täubchen, wie vergnügt man sey;
15Der Kopf erinnert dich des Lebens,
16Im Grab ist aller Wuntsch vergebens,
17Drum lieb und lebe, weil man kan,
18Wer weis, wie bald wir wandern müßen!
19Das Leben steckt im treuen Küßen,
20Ach, fang den Augenblick noch an!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

    Rezitation von
    Fritz Stavenhagen

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Author

Johann Christian Günther (1695-1723)

* 04/08/1695 in Striegau, † 03/15/1723 in Jena

männlich, geb. Günther

deutscher Lyriker

(Aus: Wikidata.org)

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