Richard Fedor Leopold Dehmel: Sommerabend (1891)

1Klar ruhn die Lüfte auf der stillen Flur;
2fern dampft der See; in Dünsten goldig flimmernd
3verschwimmt der Sonne letzte rote Spur;
4die zarten Wolken wallen hoch und schimmernd.

5In laue Dämmrung hüllt sich das Gefild,
6die Nebel wachsen aus der warmen Erde;
7ein matter Duft vom feuchten Grase quillt,
8heim zieht der Hirte mit der satten Herde.

9Die letzte Biene summt zum Korbe dort,
10und schweigend wird es auf der weiten Halde;
11nur eine Grille singt noch einsam fort,
12und sanft ein Rauschen wacht im nahen Walde.

13Zu weicher Ruhe löst sich jede Kraft,
14der Wind selbst schläft wie aus der Welt geschieden,
15kaum regt die Aehre sich am schwanken Schaft ...
16So sei doch

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Richard Dehmel (1863-1920)

* 11/18/1863 in Münchehofe, † 02/08/1920 in Blankenese

männlich, geb. Dehmel

Nationalökonom, deutscher Dichter und Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht