Christian Fürchtegott Gellert: Die Ehre Gottes aus der Natur (1742)

1Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
2Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.
3Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere;
4Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!

5Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
6Wer führt die Sonn aus ihrem Zelt?
7Sie kömmt und leuchtet und lacht uns von ferne,
8Und läuft den Weg, gleich als ein Held.

9Vernimm's, und siehe die Wunder der Werke,
10Die die Natur dir aufgestellt!
11Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
12Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?

13Kannst du der Wesen unzählbare Heere,
14Den kleinsten Staub fühllos beschaun?
15Durch wen ist alles? O gib ihm die Ehre!
16Mir, ruft der Herr, sollst du vertraun.

17Mein ist die Kraft, mein ist Himmel und Erde;
18An meinen Werken kennst du mich.
19Ich bin's, und werde sein, der ich sein werde,
20Dein Gott und Vater ewiglich.

21Ich bin dein Schöpfer, bin Weisheit und Güte,
22Ein Gott der Ordnung und dein Heil;
23Ich bin's! Mich liebe von ganzem Gemüte,
24Und nimm an meiner Gnade teil.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)

* 07/04/1715 in Hainichen, † 12/13/1769 in Leipzig

männlich, geb. Gellert

Philosoph der Aufklärung, deutscher Dichter

(Aus: Wikidata.org)

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