1Windes Rauschen, Gottes Flügel,
2Tief in kühler Waldesnacht;
3Wie der Held in Rosses Bügel
4Schwingt sich des Gedankens Macht.
5Wie die alten Tannen sausen,
6Hört man Geistes Wogen brausen.
7Herrlich ist der Flamme Leuchten
8In des Morgenglanzes Rot,
9Oder die das Feld befeuchten,
10Blitze, schwanger oft von Tod.
11Rasch die Flamme zuckt und lodert,
12Wie zu Gott hinaufgefodert.
13Ewig's Rauschen sanfter Quellen
14Zaubert Blumen aus dem Schmerz;
15Trauer, doch in linden Wellen,
16Schlägt uns lockend an das Herz;
17Fernab hin der Geist gezogen,
18Die uns locken, durch die Wogen.
19Drang des Lebens aus der Hülle,
20Kampf der starken Triebe wild,
21Wird zur schönsten Liebesfülle,
22Durch des Geistes Hauch gestillt.
23Schöpferischer Lüfte Wehen
24Fühlt man durch die Seele gehen.
25Windes Rauschen, Gottes Flügel,
26Tief in dunkler Waldesnacht!
27Freigegeben alle Zügel,
28Schwingt sich des Gedankens Macht,
29Hört in Lüften ohne Grausen
30Den Gesang der Geister brausen.