1Schlaf nur ein geliebtes Leben,
2Schlaf, ich will ja gern zufrieden seyn,
3Deine lieben Augen geben
4Dennoch deinem Diener hellen Schein.
5Hast du dich verschlossen,
6Will ich unverdrossen
7Liebend doch vor deiner Thüre stehn;
8Daß sie Liebe quäle,
9Jauchzet meine Seele,
10Darf ich liebend doch an deiner Thüre stehn.
11Schlaf nur ein, dein Sternenschimmer
12Läßt mich nie zu meinem Bette gehn,
13Meine müden Augen sehn dich immer,
14Bis sie vor den deinen untergehn,
15Wie die Blätter fallen,
16Also werd ich fallen,
17Unter deinem Fuße rauschen hin,
18Mild bist du den Armen,
19Trage mir Erbarmen,
20Unter deinem Fuße rausch ich hin.
21Schlaf nur ein, und heiß mich wachend gehen,
22Herz und Seele bleibet doch bei dir,
23Will mir mit dem Tag die Sonne untergehen,
24Ist ein Liebeshimmel doch in mir,
25Denn da seh ich immer
26Deiner Sterne Schimmer,
27Wie sie flüchtig auf mein Herze gehn,
28Säh ich dich doch morgen,
29Ließ ich alle Sorgen
30Also flüchtig durch mein Herze gehn.