Alfred Lichtenstein: Die Stadt (1913)

1Ein weißer Vogel ist der große Himmel.
2Hart unter ihn geduckt stiert eine Stadt.
3Die Häuser sind halbtote alte Leute.

4Griesgrämig glotzt ein dünner Droschkenschimmel.
5Und Winde, magre Hunde, rennen matt.
6An scharfen Ecken quietschen ihre Häute.

7In einer Straße stöhnt ein Irrer: Du, ach, du –
8Wenn ich dich endlich, o Geliebte, fände ...
9Ein Haufen um ihn staunt und grinst voll Spott.

10Drei kleine Menschen spielen Blindekuh –
11Auf alles legt die grauen Puderhände
12Der Nachmittag, ein sanft verweinter Gott.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Alfred Lichtenstein (1889-1914)

* 08/23/1889 in Berlin, † 09/25/1914 in Département Somme

männlich, geb. Lichtenstein

deutscher Jurist und expressionistischer Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

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