Johann Peter Uz: An Chloen (1755)

1Die Munterkeit ist meinen Wangen,
2Den Augen Glut und Sprach entgangen;
3Der Mund will kaum ein Lächeln wagen;
4Kaum will der welke Leib sich tragen,
5Der Bluhmen am Mittage gleicht,
6Wann Flora lechzt und Zephyr weicht.

7Doch merk ich, wann sich Chloe zeiget,
8Daß mein entflammter Blick nicht schweiget,
9Und Suada nach den Lippen flieget;
10Ein glühend Roth im Antlitz sieget,
11Und alles sich an mir verjüngt,
12Wie Bluhmen, die der Thau durchdringt.

13Ich seh auf sie mit bangem Sehnen,
14Und kann den Blick nicht weggewöhnen:
15Die Anmuth, die im Auge wachet
16Und um die jungen Wangen lachet,
17Zieht meinen weggewichnen Blick
18Mit güldnen Banden stets zurück.

(Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Johann Peter Uz (1720-1796)

* 10/03/1720 in Ansbach, † 05/12/1796 in Ansbach

männlich, geb. Uz

deutscher Dichter

(Aus: Wikidata.org)

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