Gottfried August Bürger: Der Bauer . An seinen Durchlauchtigen Tyrannen (1778)

1Wer bist du, Fürst? daß ohne Scheu
2ZerrrollenZerrollen mich dein Wagenrad,
3Dein Ros zerschlagen darf.

4Wer bist du, Fürst? daß in mein Fleisch
5Dein Freund, dein Jagdhund, ungeblaüt
6Darf Klau’ und Rachen haun.

7Wer bist du? daß, durch Saat und Forst,
8Das Hurrah deiner Jagd mich treibt,
9Entathmet, wie das Wild. —

10Die Saat, so deine Jagd zertrit,
11Was Ros, und Hund, und Du verschlingst,
12Das Brod, du Fürst, ist mein.

13Du Fürst hast nicht, bei Egg’ und Pflug,
14Hast nicht den Erntetag durchschwizt.
15Mein, mein ist Fleis und Brod! —

16Ha! du wärst Obrigkeit von Gott?
17Gott spendet Segen aus; du raubst!
18Du nicht von Gott, Tyran!

(Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Gottfried August Bürger (1747-1794)

* 12/31/1747 in Molmerswende, † 06/08/1794 in Göttingen

männlich, geb. Bürger

natürliche Todesursache - Tuberkulose

deutscher Dichter

(Aus: Wikidata.org)

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