Joseph von Eichendorff: Verlorene Liebe (1837)

1Spät von dem verlor'nen Kinde
2Kam ich durch die Nacht daher,
3Fahnen drehten sich im Winde,
4Alle Gassen waren leer.
5Oben lag noch meine Laute
6Und mein Fenster stand noch auf,
7Aus dem stillen Grunde graute
8Wunderbar die Stadt herauf.
9Draußen aber blitzt's von weiten,
10Alter Zeiten ich gedacht',
11Schauernd reiß' ich in den Saiten
12Und ich sing' die halbe Nacht.
13Die verschlaf'nen Nachbarn sprechen,
14Daß ich nächtlich trunken sei —
15O du mein Gott! und mir brechen
16Herz und Saitenspiel entzwei!

(Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Joseph von Eichendorff (1788-1857)

* 03/10/1788 in Ratibor, Oberschlesien, † 11/26/1857 in Neisse, Oberschlesien

männlich, geb. Eichendorff

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik

(Aus: Wikidata.org)

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