1Kam in ein Wirtshaus, ich weiß nicht wie,
2Tanzt der Soldate, tanzt der Commis.
3War ein so schöner Frühlingstag,
4Schlug mein Herz so besonderen Schlag.
5Trug ein wunderbar Verlangen,
6Mit einem Mädel heut anzufangen.
7Und, alle Wetter, da seh’ ich sie tanzen,
8Dichtete gleich zehntausend Stanzen.
9Als wieder am Platze die Tänzerin,
10Ging ich stracks zu der Kleinen hin.
11Bat sie, ein Glas zu trinken mit mir,
12Ja, sagte sie gleich und ohne Gezier.
13Bestellt’ ich uns eine kalte Flaschen,
14Und dem Holdchen etwas zum Naschen.
15Blitzt mir ihr Auge dankbar entgegen,
16Zuckt um die Lippen es noch verlegen.
17Kindel, mein Kutscher schlief draußen aus,
18Wir fahren, ich bitt’ dich, nun nach Haus.
19Lacht sie, die schelmische Tänzerin,
20Das wäre gar nicht nach ihrem Sinn.
21Ließ ich mich weiter von ihr bestricken,
22Mußte den Kutscher zum Kuckuck schicken.
23Doch als der Morgen in Saal und Ecken,
24Führt’ ich am Arm sie durch Schlehdornhecken.
25War so ein süßes, verliebtes Ding,
26Noch ohne Schmuck und noch ohne Ring.
27Freute sich kindisch über ein Band,
28Über ein Kettchen und allerlei Tand.
29Tranken zusammen die Chokolade,
30Besahen uns dann die Wachtparade,
31Kaufte zum Hut ihr eine Feder,
32Schenkt’ ihr Handschuh von feinstem Leder.
33Wohnten im hübschen Vorstadthaus,
34Fern vom Markt und vom Straßengebraus.
35Schaut in die Welt ihr Auge braun,
36Ging ihre Welt bis zum Gartenzaun.
37War so gefällig, war so bescheiden,
38Dacht’ ich nimmer an Scheiden und Meiden.
39Doch als der Sommer kam in die Lande,
40Trennten sich unsere Liebesbande.